Friedrich Karl Moraht

Student – Marburg – *21.01.1999 – Beitritt 2019

Aufgewachsen ist Friedrich Karl Moraht in Königsfeld/Schaddingsdorf, seit 2018 ist an der Universität in Marburg. Dass er der Marburger Burschenschaft Germania beitrat, verwundert bei einem Blick auf seinen Vater Detlef Moraht kaum. Dieser ist Dozent an der Werkkunstschule Lübeck und betätigt sich auch außerhalb davon im künstlerischen Bereich. Detlef behauptet von sich selbst in einem Kommentar zur 42. Ausgabe der Wochenzeitschrift „Junge Freiheit“ (2021) bezüglich des Artikels „Weder Belege noch Beweise“ (ein Gespräch mit Dr. Erik Lehnert) seit „circa 15 Jahren“ die Zeitschrift „Sezession“ des Instituts für Staatspolitik zu lesen. Bereits 2012 kommentierte Detlef den Artikel „Identität im Zweifel“ von Felix Dirsch in der 44. Ausgabe desselben Jahres der „Jungen Freiheit“ wie folgt: „Wahre Kunst kann nur identitär sein. Da die meisten Anschauungen ideologisch und dogmatisch sind, ist das Fehlurteil fast die Regel, auch im Hinblick auf das Vergangene. Die Kunst erlaubt unendliche Extrapolationen („Phantasie“), die nur irgendeinen Zeitgeist abbilden, wenn das Eigene unzugänglich bleibt.“ Außerdem fand sich Detlef Moraht in einem Leak der Abonnentenliste der „Hier&Jetzt“, einer Zeitschrift aus sächsischen NPD Kreisen.

Offensichtlich wuchs also Moraht in einem durch rechtsradikale Ideologie geprägten familiären Umfeld auf. Der burschenschaftliche Alltag scheint ihm allerdings schwer zu fallen. So wird von seinen Bundesbrüdern immer wieder sein mangelndes Engagement für den Bund beklagt und auch seine Fähigkeiten im Akademischen Fechten ließen zu wünschen übrig, obwohl er im Sommersemester 2020 die Ämter des Couleurwarts und des Gratulationswarts inne hatte. Es scheint, dass er gerade im Frühjahr/Sommer des Jahres 2020 als einziger Fux in der Aktivitas unter nicht unerheblichem Druck stand.

Mitte Juni 2020 kommt es in einer Nacht zu zwei Angriffen durch Mitglieder der Marburger Burschenschaft Germania und deren Gästen der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn auf die Schwarzburgbund-Verbindung Frankonia zu Marburg, die in direkter Nachbarschaft in der Lutherstraße ansässig ist. Beim ersten Angriff wurde Nicolas Krömer als einer der Täter von Zeugen identifiziert. Dieser war in Begleitung eines jungen Mannes, dessen Beschreibung auf Friedrich Karl Moraht passt. Krömer soll seinen Begleiter als Fux bezeichnet haben, wofür in diesem Zeitraum kein anderer als Moraht infrage kam. Trotz dieser eindeutigen Indizien wurde er für die Tat nicht angeklagt.. Bei dem körperlichen Angriff durch die Mitglieder der Marburger Burschenschaft Germania fielen von den beiden Tätern Beleidigungen wie „Judensau“.